Bei Tempo 80 auf den LKW-Verkehr vergessen?
Gegen den Willen einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung setzt die Salzburger Landesregierung nun Tempo 80 auf dem Teilstück zwischen Salzburg Nord und West um. Verwunderung löst bei SPÖ Klubvorsitzendem Bernhard Auinger aber die Tatsache aus, dass scheinbar auf eine Temporeduzierung beim Schwerverkehr vergessen wurde. „Nicht nur die Sinnhaftigkeit von Tempo 80 ist zu hinterfragen. Es ist schon bemerkenswert, dass es Frau Rössler scheinbar nur auf die PKW-FahrerInnen abgesehen hat. Kein Wort hat sie bisher über eine Reduzierung der Geschwindigkeit beim Schwerverkehr verloren“, betont Auinger.
Es wäre an der Zeit sich die Verbrauchs- und Lärmwerte eines Lastkraftwagens mit 30 Tonnen im Vergleich zu einem PKW anzusehen. „Ich kann nur vermuten, dass die ÖVP im Land Frau Rössler nur grünes Licht für Tempo 80 gegeben hat, wenn gleichzeitig der Schwerverkehr und damit die Wirtschaft von dieser Maßnahme verschon bleibt. Es zeigt sich wieder, dass die Grünen im Land an der kurzen Leine der ÖVP gehalten werden“ so Auinger weiter. Zudem wurde der Sicherheitsaspekt völlig außer Acht gelassen: Wenn Autos und LKWs im gleichen Tempo fahren, haben AutofahrerInnen keine Möglichkeit sich zwischen zwei LKWs zu befreien. Dies schränkt die Sichtmöglichkeit massiv ein, und verschlechtert die Sicherheit im Straßenverkehr massiv.
Die Stadt hat im letzten Senat Mittel für eine Lärmschutzwand und ein dynamisches Verkehrsleitsystem in dem diskutierten Teilstück beschlossen. Damit sollen die AnrainerInnen vom Lärm entlastet werden, und die Geschwindigkeit je nach Tageszeit, Witterung oder Verkehrsaufkommen gesteuert werden. „Dies ist wesentlich sinnvoller als permanent Tempo 80 zu verordnen und dann noch auf den größten Schadstoff- und Lärmverursacher, den Schwerverkehr, zu vergessen“ führt Auinger weiter aus. Befremdlich und demokratiepolitisch bedenklich ist das absolute Nein seitens der Grünen. Denn bisher waren Sie es, die stets mehr direkte Demokratie einforderten. „Es bleibt der schale Nachgeschmack, dass BürgerInnen nur dann eingebunden werden sollen, wenn das Ergebnis der eigenen Ideologie entspricht“, fügt der SPÖ-Klubvorsitzende Bernhard Auinger abschließend hinzu.