Tourismus-Schriftzug auch für Salzburg
Die SPÖ-Fraktion im Gemeinderat verlangt es schon lange: Ein umfassendes Tourismuskonzept, das mehr als nur Nächtigungszahlen präsentiert. Ein entsprechender Antrag wurde von Gemeinderätin Hannelore Schmidt bereits eingebracht. Auch seitens der Tourismusbranche werden Rufe nach Besserung laut. Harry Preuner macht erste Ankündigungen. „Ich möchte wissen, was genau geplant ist. Die Frage ist, welche Maßnahmen zur Entzerrung der Tourist*innenströme gesetzt werden sollen. Außerdem sind auch 38 Euro für Reisebusse zu wenig“, so SPÖ-Gemeinderätin Hannelore Schmidt. Seitens der SPÖ-Fraktion fordert man nun einen Buchstaben-Schriftzug wie ihn auch Amsterdam hat. „Die Lettern I amsterdam sind Kult. Sie sind mobil und werden genutzt, um Tourist*innen in unterschiedliche Stadtteile zu locken“, so Schmidt.
I amsterdam bald auch für Salzburg?
„In Amsterdam werden die Lettern eingesetzt, um die Tourist*innenströme zu verteilen. Sie können in den Stadtteil gebracht werden, wo man sie gerade braucht. Das ermöglicht eine schnelle und flexible Lenkung von Tourist*innen. Zudem sind sie zu einem sehr bekannten Fotomotiv geworden. Daher funktionieren sie auch so gut“, erzählt Schmidt. Ursprünglich wurde der Amsterdamer Schriftzug als Free-Running und Parcours-Areal entworfen. „Der Schriftzug ist vielfältig einsetzbar und wird auch bei Festen und Feiern aufgestellt“, so Schmidt.
Salzburg in der Massentourismus-Falle
In der Studie zum Thema Tourismus von ÖHV (Österreichische Hoteliers Vereinigung) und Roland Berger, die vor Weihnachten präsentiert wurde, wird die Stadt Salzburg unter der Kategorie „Mass Trap“ gelistet. „Salzburg fällt unter Massentourismus-Falle. Diese Entwicklung hat sich über Jahre abgezeichnet und ist mit Sicherheit nicht überraschend. Harry Preuner ist seit 15 Jahren für den Tourismus zuständig. Da hätte schon früher etwas passieren müssen. Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen“, ist sich Schmidt sicher. „Ich bin sehr froh, dass nun offenbar der Druck so groß ist, dass etwas passiert. Hoffentlich ist das neue Konzept innovativer und präsentiert mehr als Nächtigungszahlen“, ergänzt Schmidt.
38 Euro für Busse zu wenig
Die Tourist*innenströme zu entzerren, ist eine von mehreren Maßnahmen, die getroffen werden müssen. „Ich halte jedoch auch die angekündigte Erhöhung von 24 auf 38 Euro als Einfahrtsgebühr für Reisebusse für viel zu gering“, erklärt Schmidt. „Das Argument, die Busunternehmen würden Tourist*innen sonst illegal aussteigen lassen, lasse ich nicht gelten. Das machen sie teils jetzt schon. Dann muss eben strenger kontrolliert werden“, ist Schmidt überzeugt und ergänzt: „In italienischen Städten reden wir von Gebühren für Reisebusse im dreistelligen Bereich. Da funktioniert es auch.“