O-Busmisere | So kann es nicht weitergehen!

Nachdem heute (1. Oktober 2018)  bekanntgeworden ist, dass 10 O-Busse offenbar defekt sind und dadurch der gesamte Betrieb am seidenen Faden hängt, ist das Fass endgültig übergelaufen. Als ob der Rost nicht genug wäre, ist auch das Problem mit den defekten Klimaanlagen nach wie vor ungelöst. „In den Wintermonaten werden wir mit den Fahrzeugen das umgekehrte Problem zur unerträglichen Hitze im Sommer haben. Nämlich, dass Fahrgäste und LenkerInnen aufgrund defekter Heizungen im O-Bus frieren werden“, nennt Bernhard Auinger nur ein weiteres Problem.

„Wir wollen, dass bei der morgigen Aufsichtsratssitzung der Salzburg AG endlich Tacheles gesprochen und die Vielzahl an Problemen ernsthaft angegangen wird. Ansonsten werden wir von unserem Recht Gebrauch machen und einen Sonder-Aufsichtsrat einberufen“, so Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: „Wir haben vor zwei Wochen Fragen an den Aufsichtsrat gestellt und erwarten uns klare Antworten.“

Zahlreiche Pannen

Anfang April ließen sich der Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner noch medial für die Verlängerung der Linie 5 nach Grödig feiern. Wenige Monate später steht hinter diesem Plan aufgrund von Problemen bei der technischen Umsetzung ein großes Fragezeichen. Parallel dazu kann der laufende Obusbetrieb derzeit nur dank alter Oldtimer-Garnituren aufrechterhalten werden, welche ihren Platz eigentlich im Museum haben.

„Ob nun Personalmangel, oder Rost die Ursache ist, macht letztlich keinen Unterschied. Als Stadt zahlen wir Luftsteuer und einen Großteil der Dividende für ein funktionierendes O-Bussystem. Dass viele Fahrzeuge derzeit still stehen ist nicht im Sinne der Fahrgäste. So kann es definitiv nicht weitergehen. Wir werden nicht teilnahmslos zusehen, wie der öffentliche Verkehr in der Stadt Salzburg kollabiert“, so Auinger.

Angesichts der zahlreichen Pannen zeigt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer außerdem kein Verständnis dafür, dass nun Geld, welches an allen Ecken und Enden gebraucht wird, für einen zusätzlichen Tourismusmanager ausgegeben werden soll: „Die Stelle eines Tourismusmanagers zu schaffen und gleichzeitig die O-Busflotte finanziell auszuhungern, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein“.

„Bereits im August haben wir als SPÖ eine Zusammenlegung von TSG und Altstadtverband gefordert, um eine Bündelung der Kräfte und somit Effizienzsteigerung zu erreichen. Eine neu geschaffene Stelle eines Tourismusmanagers lehnen wir ab“, so Vizebürgermeister Bernhard Auinger dazu.

OBUS-Check: geringe Umsetzungsbereitschaft der Salzburg AG

Bereits im März initiierte die SPÖ in der Stadt Salzburg den #obuscheck und sammelte auf diese Weise Anregungen und Verbesserungsvorschläge im Zusammenhang mit dem öffentlichen Verkehr in der Landeshauptstadt.

„Die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprojekts wurden von uns noch vorm Sommer an den Vorstand der Salzburg AG übermittelt. Abgesehen von ein paar kleineren Anregungen wurde leider nichts davon umgesetzt. „Nicht einmal der Wunsch von Chauffeuren und Chauffeurinnen, angesichts der immensen Hitze in Bussen mit defekten Klimaanlagen kurze Hosen zuzulassen, wurde ernst genommen“, kritisiert Anja Hagenauer die Haltung der Verantwortlichen gegenüber den MitarbeiterInnen der Salzburg AG. 

 

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