Gemeinderat stimmt SPÖ-Airbnb-Antrag einstimmig zu

Die SPÖ-Fraktion brachte im Gemeinderat einen Dringlichkeitsantrag ein. Die Forderung der Roten: Die Landesregierung möge mit Plattformen zur Kurzzeitvermietung nach dem Pariser Modell eine Einigung erzielen. Der Dringlichkeitsantrag wurde mit Zusatzantrag der ÖVP, auch das Wiener und Amsterdamer Modell zu berücksichtigen, einstimmig angenommen.

Registrierungspflicht gegen zweckwidrige Nutzung von Wohnungen

“Eine Registrierungsplicht für “Airbnb“-Appartments würde die Zweckentfremdung von gemeinnützigen Wohnraum beenden und auch sicherstellen, dass die Steuern und Abgaben auch für alle legal vermieteten Wohnungen bezahlt werden“, ist sich SPÖ-Gemeinderat Hermann Wielandner sicher.

Landesregierung soll möglichst-schnell Lösung herbeiführen

„Die einstimmige Annahme des Dringlichkeitsantrages ist ein starkes Signal an die Landesregierung möglichst zügig eine Lösung mit den Plattformen zu verhandeln oder diese gesetzlich in die Pflicht zu nehmen”, zeigt sich Wielandner erfreut und ergänzt: „Es ist für mich unverständlich, dass sich die Landesregierung, obwohl sie nach Eigenangaben bereits an einem Gesetz arbeitet, noch ein Jahr dafür Zeit nehmen will.“

55% jährliche Steigerungen bei Airbnb-Angeboten

Laut dem Analytics Tool airdna.co werden in der Stadt Salzburg momentan 829 Appartements aktiv alleine auf Airbnb angeboten. „Das entspricht in etwa dem Volumen der Riedenburg und des Stadtwerkeareals zusammen. Mehr als die Hälfte der Angebote, genauer gesagt 52%, stammen von Personen, die mehr als ein Angebot online stellen.
Es handelt sich hierbei also vor allem um professionelle Betreiber und nicht Personen, die ihre Wohnung nur vorübergehend vermieten. Dadurch wird effektiv Wohnraum entzogen. Gleichzeitig lässt das auch die Kaufpreise steigen, da mit der Kurzzeitvermietung mehr Einnahmen lukriert werden können“, erklärt Wielandner. Wie viele Angebote davon legal und steuerlich registriert sind und ihre Abgaben leisten, lässt sich nicht eruieren. „Fest steht, dass auch geförderte Wohnungen darunter sind“, so Wielandner weiter.

Vereinbarung mit Plattformen als beste Lösung

Ohne eine Einigung mit den Plattformen ist die Überprüfung der Angebote auch in Zukunft schwierig. „Welche Gemeinde verfügt schon über das Personal, um täglich die Angebote auf 11 Plattformen zu überprüfen- Darauf würde es hinauslaufen, wenn die Gemeinden die Registrierungspflicht im Nachhinein überprüfen sollen. Besser wäre, wenn nur registrierte Angebote auf den Plattformen zugelassen werden. Dazu muss man aber mit den Plattformen verhandeln“, ist Wielandner überzeugt.

Auch Touristengemeinden in Salzburg betroffen

Dass es sich nicht nur um ein lokales Problem in der Stadt Salzburg handelt, zeigen erneut die Zahlen von airdna.co. Mit 321 aktiven Angeboten ist beispielsweise Zell am See verhältnismäßig sogar stärker betroffen als die Stadt Salzburg. „Das sind nur die Zahlen von Airbnb. Derzeit werden aber auf mind. 11 Plattformen Appartments angeboten. Zahlenmaterial gibt es leider dazu keines. Fest steht aber jedenfalls, dass das Problem sogar noch größer ist als wir bisher dachten“, so Wielandner.

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