Endstation Notaufnahme!

Endstation Notaufnahme
Österreichweit wurden im Vorjahr 8.466 Betretungsverbote ausgesprochen. Im Bundesland Salzburg waren es im selben Zeitraum 444. „Allein in der Stadt Salzburg wurden im Vorjahr 214 Betretungsverbote erlassen. Eine alarmierende Zahl, die uns dringend zum Handeln bewegen sollte“, berichtet die SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende der Stadt Salzburg Gemeinderätin Karin Dollinger. Gemeinsam mit den Bezirksfrauen und Landesfrauenvorsitzender Ingrid Riezler machten die Frauen im Rahmen einer Aktion bei den Salzburger Landeskliniken auf das Thema aufmerksam. 
 
Gewaltopfer benötigen eine umfassende Behandlung und Betreuung. Das erfordert viel Sensibilität und eine gute Ausbildung. Daher ist es besonders wichtig, dass nicht nur eine gute Kooperation zwischen Polizei, Gewaltschutzzentrum und dem Krankenhauspersonal forciert wird sondern es ist auch wichtig, dass die speziellen Schulungen für das Pflegepersonal und die Ärzte, die für das kommende Jahr wieder geplant sind, zahlreich besucht werden, um die Opfer bestmöglich betreuen zu können“, fordert Gemeinderätin Sabine Gabath. 
 
Die Betretungsverbote sind nur ein Hinweis auf die hohe Anzahl an häuslicher Gewalt. „Vom Gewaltschutzzentrum wurden bis zum Stichtag 10.11.2015 heuer in der Stadt 551 KlientInnen betreut. Hinzu kommen jene Opfer, die sich nicht trauen, Misshandlungen zur Anzeige zu bringen“, mahnt SPÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Ingrid Riezler. 
 
Rechtliche Grundlagen stärken
Auf Initiative von Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek konnten im Sommer 2015 wichtige frauenpolitische Neuerungen in der beschlossenen Strafrechtsnovelle durchgesetzt werden, weiß SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler zu berichten: „Wir arbeiten stetig daran, die Opferrechte im Verfahren zu stärken. Im Zuge der Novellierung konnte vieles erreicht werden, wie z.B. der neue Passus zum ‚Cybermobbing‘, die Erhöhung der Strafen bei Körperverletzung oder auch, dass jede intensive Berührung und entwürdigende sexuelle Belästigung strafbar wird.“
Hinzu kommt, dass in jenen Fällen, bei denen Frauen verschleppt und im Ausland zwangsverheiratet werden, dies künftig in Österreich ein Straftatbestand ist.
 
Wie wichtig dieses Thema ist, zeigt sich dann auch in den Ergebnissen der Umfrage der SPÖ-Frauen im Rahmen der Kampagne „Mein Körper. Selbst. Bestimmt“. Hier gaben 29 Prozent der über 1.700 Befragten an, dass sie schon öfters unerwünschten Umarmungen oder Küssen ausgesetzt waren. Weitere 24 Prozent haben dies zumindest einmal erlebt.  „In der Öffentlichkeit macht man sich dann lustig über den ‚Pograpschparagraphen‘ anstatt den Ernst der Lage zu erkennen. Es mag oft ‚harmlos‘ anfangen aber oftmals wird das Sprichwort ‚Ich liebe dich zu Tode‘ dann bittere Realität. Dem muss Einhalt geboten werden“, sind sich Dollinger, Riezler und Gabath einig. 
 

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