Baustadträtin für barrierefreies Bauen nicht zuständig?
Nachdem die Bürgerliste eine Anfrage zur Barrierefreiheit der Bushaltestellen an Baustadträtin Unterkofler stellte, musste das Antworten Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer übernehmen. Die Baustadträtin gab zu verstehen, dass sie sich in dieser Angelegenheit nicht als zuständig erachte. Begründung: Bei behindertengerechtem Bauen sei sie nicht die richtige Ansprechpartnerin. „Es verwundert mich, dass die Baustadträtin diese Fragen nicht beantworten konnte. Immerhin ist Barrierefreiheit erfreulicherweise ein wichtiger Aspekt von Bauprojekten“, erklärt SPÖ-Sozialsprecherin Sabine Gabath und fügt hinzu: „Bürgermeister Preuner sollte seine Kollegin daran erinnern.“
Gehsteighöhen und Leitsysteme
„Die Baustadträtin sollte schon die Bedingungen kennen, die erfüllt sein müssen, damit eine Bushaltestelle als barrierefrei gilt – immerhin ist sie für die Errichtung zuständig“, so Gabath. „Natürlich unterscheiden sich die Anforderungen von Fall zu Fall in Details. Aber im Großen und Ganzen gibt es schon Richtlinien, die eingehalten gehören“, erklärt Gabath und fährt vertiefend fort: „So sind zum Beispiel gewisse Gehsteighöhen einzuhalten oder das Kasseler Bord umzusetzen. Dabei wird die Gehsteigkante so gebaut, dass der Bus so nah wie möglich an den Gehsteig heranfahren kann. Für mobilitätseingeschränkte Personen, Menschen mit Behinderung, Menschen, die Rollatoren brauchen oder Eltern mit Kinderwägen sind barrierefreie Bushaltestellen essentiell. Auch für kleine Kinder wird das Ein- und Aussteigen dadurch erleichtert.“ Zudem geht es auch um Anzeigetafeln oder taktile Leitsysteme am Boden.
Bürgermeister soll Baustadträtin an Aufgaben erinnern
„Wir wollen eine hohe Lebensqualität für alle in der Stadt Salzburg schaffen. Da spielt barrierefreies Bauen eine zentrale Rolle“, ist Gabath überzeugt. Von barrierefreien Bauten profitieren alle. „Man darf annehmen, dass Bürgermeister Preuner das ähnlich sieht. Bei Gelegenheit sollte er auch die Baustadträtin daran erinnern. Immerhin ist sie für bauliche Maßnahmen verantwortlich“, sagt Gabath abschließend.
